Viersen. Bei Bauarbeiten in der Viersener Innenstadt zwischen Hauptstraße und
Gartenstraße ist am 17.09.2012 eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten
Weltkrieg entdeckt worden. Der THW Ortsverband Viersen wurden am Nachmittag in
Alarmbereitschaft gesetzt.
Um den Bombenfund wurde eine Evakuierungszone von 500 m angeordnet und die
Bevölkerung (ca. 8.000 Anwohner) evakuiert. In der weiteren Sicherheitszone
müssen die Einwohner in ihren Häusern verbleiben. Zum Abend stellten 36
Viersener Einsatzkräfte die Bereitschaft sicher und hatten eine
THW-Führungsstelle im OV Viersen eingerichtet. Im weiteren Verlauf des Abends
wurden auch die Ortsverbände Erkelenz, Grevenbroich, Hückelhoven, Kempen,
Krefeld, Mönchengladbach, Nettetal, Neuss und Übach-Palenberg mit ihren
Fachkomponenten (z.B. Einsatzgerüstsysteme [EGS], Beleuchtung, Fachgruppe
Logistik, Verpflegungstrupp,...) alarmiert.
Bei der kurzfristig angesetzten Pressekonferenz der Stadt Viersen teilten die
Vertreter des Krisenstabes mit, dass die Bombe nicht entschärft werden könne
und eine gezielte Sprengung noch in der Nacht oder am Dienstagmorgen erfolgen
soll.
Im Laufe des Abends erreichen die angeforderten THW-Einheiten den
Bereitstellungsraum.
Die Zeit des Wartens begann.
Gegen 21.00 Uhr war die Evakuierung des zentralen Bereiches so gut wie
abgeschlossen (Pressemeldung des Kreises Viersen).
Aktuelle Stärkemeldung OV Viersen um 21:40 Uhr: 60 Einsatzkräfte im
Bereitstellungsraum OV Viersen.
Der Verpflegungstrupp des OV Mönchengladbach übernahm auch die Verpflegung von
über 700 THW Einsatzkräften, verschiedene Polizeieinheiten sowie Feuerwehren
in den Bereitstellungsräumen. Anschließend übernahmen sie auch noch die
Verpflegung der THW Helferinnen und Helfer im Bereitstellungsraum des
Ortsverband Viersen.
Eine Kommunikationskette zwischen Krisenstab, der THW-Führungsstelle im OV
Viersen und den Mitarbeitern in der Geschäftsstelle Mönchengladbach sorgte für
einen ständigen Austausch von Informationen, so dass alle Beteiligten ständig
über alle wichtigsten Informationen und Schritte informiert waren.
Die Sprengung sollte nach Aussage des Krisenstabes noch vor Mitternacht
erfolgen. Die Einsatzkräfte im Bereitstellungsraum machten sich nun für einen
möglichen Einsatz bereit. Kurz vor der geplanten Sprengung wurden die
Einsatzkräfte des Ortsverbände Krefeld und Mönchengladbach Richtung
Einsatzstelle verlegt.
Um 23:06 Uhr erfolgte dann die kontrollierte Sprengung. Die Auswirkungen waren
auch in der ca. 1,5 Kilometer Luftlinie entfernten THW Unterkunft zu hören.
Niemand wurde verletzt. Allerdings sind an den umliegenden Gebäuden "enorme
Schäden entstanden", so Feuerwehr-Einsatzleiter Frank Kersbaum. Statiker
prüfen, ob die Häuser einsturzgefährdet sind. Der Kampfmittelräumdienst hatte
diese Auswirkungen prophezeit. Insbesondere in den Bereichen Hauptstraße und
Gartenstraße bleiben die Sperrungen aufrecht erhalten.
Die Einsatzbereitschaft wurde gegen Mitternacht für die meisten Einheiten
aufgehoben und die Helferinnen und Helfer rückten wieder in ihre Ortsverbände
ein. An der Einsatzstelle verblieben noch der LIMA-KW (Lichtmastkraftwagen)
des OV Mönchengladbach und eine Einheit des OV Grevenbroich mit
Beleuchtungskomponente in einem Bereitstellungsraum. Gegen 4:00 Uhr wurde der
Einsatz beendet und der Führungsstab in der Unterkunft des OV Viersen
aufgelöst.
Bernd Büttgenbach, Ortsbeauftragter des THW Viersen, bedankte sich bei den
Helferinnen und Helfer für ihre sehr gute Arbeit.
Am Einsatz beteiligt waren die Ortsverbände:
Viersen
Kempen
Krefeld
Mönchengladbach
Grevenbroich
Hückelhoven
Erkelenz
Nettetal
Neuss
Übach-Palenberg
Quelle: www.thw-viersen.de
Text: Wolfgang Ditzen (BÖH, OV Viersen)