Zum Glück nur eine Übung: Hubschrauber verliert Ladung
Geilenkirchen/Gangelt. Ein Transporthubschrauber der Bundeswehr verlor bei
einer Notlandung am Rande der Nato Airbase Geilenkirchen einen Teil seiner
Ladung. Aus diesem Umstand entwickelte sich für die Löscheinheiten Stahe der
Freiwilligen Feuerwehr Gangelt und Tripsrath der Freiwilligen Feuerwehr
Geilenkirchen sowie einer aus mehreren überregionalen Verbänden bestehenden
Komponente des Technischen Hilfswerkes (THW) ein mehrstündiges Übungsszenario,
das den 78 teilnehmenden Kräften einiges abverlangte.
Hintere Ladeklappe
Die angenommene Übungslage: Ein Zugtrupp des THW Übach befindet sich auf
Bewegungsfahrt und beobachtet gegen 16 Uhr im Bereich Gillrath/Stahe die
Notlandung eines Transporthubschraubers. Die THW-Kräfte bemerken, dass mehrere
Gegenstände beziehungsweise Kisten aus der geöffneten hinteren Ladeklappe
herausfallen. Sofort meldet ein Helfer des Zugtrupps diesen Umstand über Funk
der Leitstelle des Kreises Heinsberg in Erkelenz. Aus der Meldung geht hervor,
dass es sich wahrscheinlich um einen Militärhubschrauber handelt. Soweit die
ersten Minuten der angenommenen Lage.
Alexander Heynen, Manfred Rabben, Andreas
Borghorst, Armin Pennartz, Michael Meyer und Stephan Frambach (v.l.)
Direkt laufen die
Ermittlungen an, und durch Informationen der Flugüberwachung steht schnell
fest, um welchen Hubschrauber es sich handelt. Auch gibt es Informationen zur
Beladung des Transporthubschraubers. Der Helikopter hatte zwar Gefahrgut an
Bord, doch es stellt sich heraus, dass für dieses keine besondere
Schutzausrüstung der Einsatzkräfte erforderlich ist. Als erste örtliche
Löscheinheit wird Stahe (Gemeinde Gangelt) alarmiert, gefolgt von Tripsrath
(Stadt Geilenkirchen).
Schnelle Bergung
Wegen der Nähe zum Trinkwasserschutzgebiet ist eine schnelle Bergung der
verlorenen Kisten dringend angeraten. Weil die Dämmerung bereits eingetreten
ist, muss der Bereich um den notgelandeten Hubschrauber großflächig
ausgeleuchtet werden. Deshalb werden neben der Elektro-Fachgruppe des
Technischen Hilfswerks Übach weitere Fachgruppen des THW aus Herzogenrath,
Grevenbroich, Mönchengladbach, Krefeld und Düsseldorf angefordert.
Nach Eintreffen der ersten Kräfte kann der Pilot unweit des Hubschraubers
gerettet werden, sein Co-Pilot ist in der Dämmerung allerdings in einen
Schacht gefallen und muss aus diesem befreit werden. Parallel zur
Menschenrettung installieren die THW-Helfer drei Masten mit Scheinwerfern mit
einer Gesamtkapazität von 21000 Watt zur Ausleuchtung des Waldgebietes sowie
zusätzliche «Powermoons». Alle vermissten Kisten werden gefunden, wobei einige
sogar aus dem Helikopter in Bäume gefallen sind und dort festgehangen haben.
Mitglieder des THW aus Bergheim und Simmerath wohnten der Übung als Beobachter
bei. Als solche machten sich auch Geilenkirchens Bürgermeister Andreas
Borghorst sowie Stadtbrandinspektor Michael Meyer und sein Stellvertreter
Armin Pennartz ein Bild von der Übung. Nach sechs Stunden war die von Horst
Hillemacher (THW Übach), Frank Lauter (Löscheinheit Tripsrath), Thomas München
(THW Mönchengladbach), Manfred Rabben (Löscheinheit Stahe) und Jeremias
Wollschläger (THW Herzogenrath) ausgearbeitete Übung beendet und das Hauptziel
erreicht: die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Technischem
Hilfswerk.
aus: Geilenkirchener Zeitung Online-Fassung vom 12.01.2009, 15:55 Uhr
Foto: Georg Schmitz