Große Katastrophenschutzübung in Hückelhoven
Kreis
Heinsberg. Bei der größten Katastrophenschutzübung der letzten zehn Jahre im
Kreis Heinsberg waren am Samstag fast 600 Helfer von Rettungsdienst, Feuerwehr
und Technischem Hilfswerk eingebunden. Simuliert wurde ein Flugzeugabsturz auf
die Brikettfabrik auf dem ehemaligen Zechengelände in Hückelhoven.
Bei dem Absturz der russischen Maschine mit vier Personen an Bord wird das
Gebäude schwer beschädigt und droht komplett einzustürzen. Flugzeugtrümmer und
Gebäudeteile verteilen sich im Umfeld von 500 Quadratmeter und richten dort
schweren Schaden an. Autos werden getroffen und es kommt zu mehreren
Kleinbränden infolge des auslaufenden Kerosins. Die Anzahl der Verletzten ist
anfangs nicht bekannt. Personen sind unter Gebäudeteilen verschüttet oder
eingeklemmt.
Von den zuerst eintreffenden Einsatzkräften aus Hückelhoven wurde sofort die
Alarmkette für ein Großschadensereignis mit einem Massenanfall von Verletzten
in Gang gesetzt. Erste Priorität genoss die Rettung der Menschen, die
Firmenleitung gab die Anzahl ihrer Mitarbeiter mit 25 an. Aus fast allen
Kommunen des Kreises Heinsberg wurden Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren
alarmiert. Es wurde ein taktisch-operativer Stab aus Führungskräften der
Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk, Rettungsdienst, der Polizei und dem
Leitenden Notarzt gebildet. Übungsleiter war Kreisbrandmeister Karl-Heinz
Prömper, Einsatzleiter sein Stellvertreter Hans-Hubert Plum.
Einsatzkräfte von THW und
Feuerwehr transportieren einen Verletzten unter Einsatz von Atemschutzgeräten
Wie bei Großschadenslagen üblich, wurde von Landrat Stephan Pusch im Kreishaus der Katastrophenschutz- Krisenstab des Kreises mit Dezernent Ludwig Schöppgens, Ordnungsamtsleiter Kurt Schröder und dessen Stellvertreter Günter Kapell an der Spitze einberufen. Am Unglücksort nahmen die Feuerwehrkräfte parallel zur Menschenrettung die Brandbekämpfung vor. Weil Teile des Gebäudes weiterhin als einsturzgefährdet galten, mussten die Helfer des Technischen Hilfswerkes Stützmaßnahmen einleiten. Nur so war die Rettung der Verletzten aus dem Gebäude ohne Eigengefährdung möglich.
Das Bergungsräumgerät des OV Hückelhoven im Einsatz
Nach der Bergung der Verletzten wurden diese dem Rettungsdienst, der mit einem
Großaufgebot angerückt war, übergeben. Zwei Personen konnten - natürlich
fiktiv - leider nur noch tot geborgen werden. 25 Verletzte wurden in die
umliegenden Krankenhäuser gebracht. Ziel der Übung war die Erprobung der
Strukturen für die Bewältigung von Großschadensereignissen mit Einbindung der
verschiedenen Fachdienste aus den Kreisen Heinsberg und Aachen.
Am Übungsort machten sich auch Bezirksbrandmeister Manfred Savoir und Landrat
Stephan Pusch ein Bild von den Maßnahmen. Kreisbrandmeister Karl-Heinz Prömper
wertete die Übung am Ende als erfolgreich in Hinsicht auf die Zusammenarbeit
zwischen den Fachdiensten. Nur bei den Kommunikationsstrukturen habe es einige
Schwachstellen gegeben, die nun einer konkreten Betrachtung bedürften.
(Quelle: Aachener Nachrichten, www.an-online.de)