Zugentgleisung bei der historischen "Selfkantbahn"

Während die Jugendgruppe des Ortsverbandes am Samstagnachmittag ihr Weihnachtsfest mit Eltern und Jugendlichen feierten, wurde es für die Einsatzkräfte der 1. Bergungsgruppe, sowie der Fachgruppe Infrastruktur ernst: Eine 22 Tonnen schwere Dampflokomotive der historischen "Selfkantbahn" entgleiste auf einer Weiche. Das Unglück auf der vorletzten Fahrt am vorletzten Tag der allseits beliebten Nikolausfahrten blieb für die Fahrgäste jedoch ohne körperliche Folgen - niemand wurde verletzt.
Gegen 17:00 erreichte den Ortsbeauftragten Walter Junker ein Hilfegesuch der Betreibergesellschaft. Junker entsandte umgehend die 1. Bergungsgruppe, sowie die Fachgruppe Infrastruktur, um die Schadensstelle weiträumig auszuleuchten und die Bergungsarbeiten in Angriff zu nehmen.
Da die Lokomotive, sowie ein Güterwagen komplett aus den Schienen gesprungen waren, konnte ein "normales Aufgleisen" nicht durchgeführt werden. Für das Anheben der Lok durch einen 100mt-Kran einer Fremdfirma, mussten diverse Vorarbeiten geleistet werden: Die Lok, die tief zwischen den Gleisen lag, musste angehoben und unterbaut werden, um dem Kran eine geeignete Angriffsfläche zu bieten. Hierzu benutzten die Einsatzkräfte Hebekissen und die Hydropresse. Anschließend konnte ein Stahlträger unter die Lok geschoben werden, der als Anschlagpunkt für den Kran diente.
Auf diese Weise konnte die Lok zunächst hinten, anschließend vorne wieder auf die Schienen gesetzt werden. Die engen Platzverhältnisse bedingt durch Bäume verlangten den THWlern  Improvisationstalent und hohe Konzentration ab.
Der Einsatz des THWs war gegen 23:00 Uhr mit dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft beendet. (sf)